Das Stilmittel der Satire ist bekanntlich die Überspitzung und Übertreibung. Wer hingegen das Narrativ der Eliten und ihrer PR-Outlets, auch Mainstream-Medien (MSM) genannt, übertreibt und überspitzt, betreibt keine Satire, sondern das Gegenteil davon. Wenn unsere Regierung, unsere EU und unsere NATO uns glauben machen wollen, der Russe sei böse, dann verbreiten unsere MSM, dass der Russe böse ist. Die Satire befragt das Narrativ nach dahinter stehenden Interessen, untersucht den Wahrheitsgehalt der Behauptungen und stellt mögliche Widersprüche an den Pranger, überspitzt und übertrieben. Was aber tut die Heute-Show? Das da:
Offensichtlich erliegt die Redaktion der kaltkriegerischen Propaganda, sie verlängert und verstärkt mit dem Stilmittel der Satire, was Claus Kleber kurz vorher glaubte, von sich geben zu müssen. Sie verhält sich wie ein Hofnarr, der sich vor dem Herrscher über die Untertanen lustig macht. Das erfreut den Herrscher, aber wen sonst?
Ein anderes Thema, das es der Heute-Show angetan hat: Donald Trump, insbesondere seine Drähte zu den bösen Russen. Hier geht es zwar um Kritik an einem Präsidenten, doch dieser ist ja ein Betriebsunfall und bei unserer Regierung, unserer EU und unserer NATO nicht wohlgelitten. Man darf also guten Gewissens im Chor unseres Mainstreams (übertrieben) laut mitsingen.
Nun gibt es bei Trump ungezählte Angriffspunkte, und das Weiße Haus ist ein Schlaraffenland für Satiriker. Nur für einen Vorwurf gibt es bislang nicht den Hauch eines Beweises: für Russlands Einmischung in die Wahlen zugunsten von Trump. (Wem jetzt das Peepee-Dossier einfällt, möge bitte woanders weiterlesen.) Sie haben NICHTS. Über diesen Nothingburger tweetet die Heute-Show:
(Dass hier – egal wie man zu Trump steht – der Witz nicht mal mit der Lupe zu finden ist, lassen wir mal beiseite.)
Die Heute-Show recherchiert nicht. Was als Absurdität dargestellt wird, ist keine. Russiagate ist in der Tat eine Erfindung der Demokraten, die damit eine nach der Wahl um sich schlagende, tobende Kandidatin sedieren wollten, die nicht zu überzeugen war, dass das amerikanische Volk sie nicht lieb hat. Sonderermittler Robert Mueller muss in dieser Angelegenheit am Rande der Verzweiflung stehen, wenn er nun schon untersuchen lässt, welche Personen in den letzten sieben (!) Jahren im Trump-Tower Wohnungen gemietet oder gekauft haben. Sie haben NICHTS…
[Kleiner Exkurs… Was sie aber haben ist dies: Kurz nachdem Außenministerin Clinton den Uranium One Deal genehmigte, der das russische Unternehmen Rosatom zum weltweit größten Uranproduzenten beförderte, erhielt ihr Ehemann für eine Rede in Moskau eine halbe Million Dollar „Honorar“. Außerdem floss im gleichen Zeitraum reichlich Cash aus Russland in die Clinton Foundation, wie die New York Times zu berichten weiß. Die Amerikaner nennen das „pay to play“, man könnte es auch lupenreine Bestechung nennen. Nur eins von zig Beispielen für die immer noch nicht offiziell untersuchte Korruptheit der Clinton-Familie und Stoff für 20 Heute-Shows.]
Die Heute-Show-Redaktion spannt sich mutwillig vor den Karren der verordneten Meinung, sich den Nachbarn Russland zum Feind zu machen und wird damit zu einem Propagandainstrument. Die alte Frage „Was darf Satire?“ kann man in diesem Fall ohne nachzudenken beantworten: Das darf sie nicht!
Anzunehmen, dass das ZDF Druck auf die Heute-Show ausübt, diese Sendung (und sie war früher anders, besser!) in eine Arena zur Bespaßung der herrschenden Politklasse und ihrer Anhänger zu verwandeln, verbietet sich eigentlich angesichts anderer Satireformate wie der „Anstalt“ oder „Mann, Siebert“, in denen Elitenkritik und echte Satire durchaus möglich ist. Feststeht jedenfalls: Zuschauer, die den Medien, den Finanzkartellen, dem militärisch-industriellen Komplex kritisch gegenüberstehen, haben bei der Heute-Show wenig bis gar nichts mehr zu lachen.
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